„Ich freue mich auf neue Menschen und die Kultur”

Ida Maria Lösing unterstützt als Bistumsfreiwillige ein soziales Projekt in Namibia.

Nach dem Abi für ein paar Monate raus aus dem Dorf, am liebsten ins Ausland… Das war der große Wunsch von Ida Maria Lösing. Die Vorbereitungen für dieses Abenteuer sind gerade in vollem Gange. Am 22. Juli hebt das Flugzeug ab, das die junge Ellewickerin ins rund 8.000 Kilometer entfernte Namibia bringt. In Gobabis wird die 18-Jährige gemeinsam mit einer weiteren jungen Frau ein Jahr lang einen Freiwilligendienst machen, der vom „weltwärts“-Programm über das Bistum Münster organisiert wird.

Ida-Maria Lösing und die andere Bistumsfreiwillige werden in einem Internat unter anderem das Lehrerkollegium unterstützen. Beispielsweise im Sportunterricht und in verschiedenen Arbeitsgruppen: „Wir sollen keine Lehrer ersetzen“, betont die Ellewickerin. Nach Schulschluss gibt es Spiel- und Freizeitangebote für die Internatsschülerinnen und -schüler. Ida-Maria Lösing, die ebenfalls auf dem Campus leben wird, freut sich vor allem auf das Fußballspielen mit den Kindern und Jugendlichen. Die Abiturientin spielt zu Hause beim ASV Ellewick in der Damenmannschaft.

Beim Einleben helfen werden den Neuen die ehemaligen Freiwilligen, die zurzeit in dem Projekt mitarbeiten und mit denen sie zwei Wochen gemeinsam in Gobabis sein werden. Schon jetzt sind sie im engen Austausch: „Sie geben uns Tipps für den Alltag und haben auch schon eine Packliste geschickt.“

In den zurückliegenden Monaten wurden die 28 Bistumsfreiwilligen, die in Afrika und Lateinamerika eingesetzt sind, von den Mitarbeitenden der Fachstelle Weltkirche auf ihren Einsatz vorbereitet. Die Seminare mit Fachleuten und die gemeinsamen Unternehmungen wie ein Tag im Hochseilgarten in Dülmen haben den Zusammenhalt der Gruppe gestärkt. „Wir werden wirklich gut betreut und begleitet“, sagt Ida Maria Lösing. Sie weiß, dass sie bei Fragen jederzeit Kontakt mit den Verantwortlichen in Münster aufnehmen kann.
Viel gab und gibt es in den Wochen vor der Abreise zu erledigen. Visum und Kreditkarte mussten beantragt werden. Gegen mögliche Erkrankungen sind alle Freiwilligen vor dem Abflug selbstverständlich geimpft. Angst vor Heimweh hat Ida Maria Lösing nicht. „Wir werden bestimmt so viel erleben, dass die Zeit nur so rennen wird“, vermutet sie. Trotzdem wird sie ihre Familie und Freunde vermissen. Dank Skype, WhatsApp und anderen Kommunikationsplattformen lässt sich heute leicht über tausende Kilometer Kontakt halten. Und ganz „Old School“: Ein Album mit Fotos von den Daheimbleibenden gehört neben dem iPad auf jeden Fall in ihren Koffer. Ihre Eltern haben außerdem schon geplant, ihr ältestes von drei Kindern in Namibia zu besuchen. Vielleicht mit den beiden jüngeren Geschwistern.

Besonders gespannt ist Ida Maria Lösing auf die vielen neuen Menschen, denen sie in den kommenden Monaten begegnen wird. Und natürlich auf die Kultur in Namibia, die so anders ist als das Leben im Münsterland. Fest steht für sie, dass der Aufenthalt in Afrika sie weiterbringen wird: „Der Perspektivwechsel wird meinen Blick weiten.“
Informationen zum Freiwilligendienst im Bistum Münster gibt es im Internet unter

www.ms-freiwillig.de.

Münsterland Zeitung vom 13.07.2024