Berufsstart in MINT-Beruf nicht ausgeschlossen
„Duales Orientierungspraktikum 2016“ verbindet Schülerinnen und Schüler mit Hochschule und Unternehmen
Ein Glücksfall, aber kein Zufall: Der 16-jährige Daniel Roths hat ihm Rahmen seines Dualen Orientierungspraktikums (DOP) seinen Wunschberuf „Ingenieur“ gefunden und dazu mit der Firma Schmitz Cargobull AG aus Vreden gleich ein Unternehmen, bei dem er diesen erlernen könnte. „Während der einwöchigen praktischen Phase in Form eines Betriebspraktikums konnte ich bei Schmitz Cargobull viele Erfahrungen sammeln, die mir persönlich noch einmal bestätigten, welcher Beruf für mich der richtige ist“, berichtet der Schüler.
Auch bei der Firma Laudert in Vreden haben im Rahmen des DOP Nachwuchskraft und potentieller Arbeitgeber zusammengefunden. Motivation und fachliches Interesse stimmten und vor allem auch die Chemie passe, resümiert Kerstin Schmitt, Personalverantwortliche bei dem international tätigen Mediendienstleister Laudert, gemeinsam mit Noah Nacke, der das Unternehmen im Rahmen der betriebspraktischen Woche – Teil zwei des DOP – kennengelernt hat.
„Für uns ist es eine tolle Möglichkeit, potentiellen Auszubildenden/Studenten unser Unternehmen und die verschiedenen Ausbildungsberufe vorzustellen. Ein möglichst detaillierter Einblick vorab – speziell für IT-interessierte Schüler, so wie in der Woche des dualen Orientierungspraktikums – ist für uns mit überschaubarem Aufwand relativ gut zu realisieren. Toll ist, dass das duale Orientierungspraktikum im letzten Jahr bereits erfolgreich war und zu zwei direkten Bewerbungen geführt hat“, so Kerstin Schmitt.
Daniel Roths und Noah Nacke waren zwei von insgesamt zwölf Schülerinnen und Schülern aus sechs Schulen mit gymnasialer Oberstufe im Kreis Borken, die jetzt Fachhochschulluft schnupperten und praxisorientiert Einblicke in vielfältige MINT-Berufe der Region gewannen.
„Erfahrungen wie diese bestärken uns als Initiatoren darin, dass es sich lohnt, über Angebote wie das Duale Orientierungspraktikum auf attraktive Studienmöglichkeiten und gefragte Berufsfelder in der Region aufmerksam zu machen“, resümiert zdi-Projektleiterin Katharina Reinert, die die Abschlussveranstaltung moderierte. „Einblicke in die Berufs- und Studienpraxis und auch der persönliche Austausch zwischen Nachwuchskräften und potenziellen Arbeitgebern sind für uns und unsere Partner wichtige Bausteine, einen Beitrag zur Fachkräftesicherung in der Region zu leisten“, so Reinert weiter.
Um sich im Rahmen des DOP einen ganz persönlichen Eindruck von verschiedenen MINT-Berufen zu verschaffen, hatten die Schülerinnen und Schüler freiwillig ihre Herbstferien geopfert. So erlebten die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler des Werner-von Siemens-Gymnasiums (Gronau), des Alexander-Hegius-Gymnasiums (Ahaus), der Bischöflichen Canisiusschule Ahaus, des Berufskollegs Technik Ahaus, des Geschwister-Scholl-Gymnasiums (Stadtlohn) und des Gymnasiums Georgianum (Vreden) drei spannende studienpraktische Tage an der Westfälischen Hochschule in Ahaus und Bocholt. Von „echten“ Hochschulprofessoren und Studenten an die Hand genommen konnten sie gezielt technische Projekte, kleine praktische Arbeiten und Grundlagenversuche – typisch für die Studiengänge ‚Informatik ‚Softwaresysteme‘, ‚Angewandte Elektrotechnik‘ und ‚Mechatronik’ – durchführen und damit ihr eigenes Potenzial in technisch-naturwissenschaftlichen Fächern erproben und einschätzen. Auf Theorie und Wissenschaft folgte im November für die Teilnehmer die betriebspraktische Schülerwoche. Hier erhielten sie die Möglichkeit, sich über technische Berufsfelder und Aufgabengebiete des Ingenieurs sowie über Produkte und Fertigungsprozesse zu informieren. Dazu hospitierten sie in regionalen Unternehmen mit technisch-akademisch geprägtem Berufsfeld, z.B. Mechatronik, Elektrotechnik oder Softwareentwicklung, die in diesem Jahr ihre Beteiligung am DOP zugesagt hatten:
– AXA Entwicklungs- und Maschinenbau GmbH
– epro GmbH
– Flowserve Ahaus GmbH
– HAANE welding systems GmbH & Co. KG
– Laudert GmbH + Co. KG
– MFP Gesellschaft für Engineering mbH
– Plastic Omnium Systems GmbH
– Schmitz Cargobull AG
– Tobit.Software
Im Rahmen der Abschlussveranstaltung mit Professoren, Unternehmensvertretern, Schülerinnen und Schülern, Lehrern und Organisatoren stand noch einmal der Erfahrungsaustausch im Vordergrund. Das DOP, so sind sich das bei der Wirtschaftsförderungsgesellschaft für den Kreis Borken (WFG) angesiedelte zdi-Zentrum Kreis Borken, der Verband Münsterländischer Metallindustrieller e.V., die Westfälische Hochschule und die Agentur für Arbeit Bocholt als Veranstaltungspartner einig, habe sich als Angebot und Kontaktbörse zur MINT-Berufsorientierung, das weiterführende Schulen, Hochschule und Unternehmen ideal miteinander verknüpft, auch in diesem Jahr bewährt.
„Das Duale Orientierungspraktikum mit seinen beiden Phasen – Praxis im Betrieb und Theorie an der Fachhochschule – ist speziell für Jugendliche mit Hochschulzugang eine gute Möglichkeit vertiefte Einblicke zu erhalten. Innerhalb dieser Berufsfindungsphase sind neben der Peergroup vor allem Eltern, Lehrer sowie die Berufsberatung kompetente Ansprechpartner, die diesen Prozess begleiten und unterstützen“, erklärt Philipp Terhart von der Agentur für Arbeit Coesfeld.
„Das große Interesse und die positive Resonanz aller Beteiligten freuen uns sehr. Das Projekt wird aufgrund der großen Nachfrage auch im nächsten Jahr wieder angeboten“, freut sich Gabi Wenke, Projektkoordinatorin im zdi-Zentrum Kreis Borken.
Viel Zustimmung gab es für das DOP bei der Abschlussveranstaltung von den teilnehmenden Schülerinnen und Schülern, Schulvertretern, Unternehmensvertretern, der Westfälische Hochschule, dem Verband Münsterländischer Metallindustrieller e.V., der Agentur für Arbeit Bocholt und dem zdi-Zentrum Kreis Borken.